Deutschland und Japan kooperieren in der Batterieforschung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Entwicklungsorganisation für Neue Energien und Industrietechnik [New Energy and Industrial Technology Development Organization, NEDO, jp. Shin Enerugī Sangyō Gijutsu Sōgō Kaihatsu Kikō 新エネルギー・産業技術総合開発機構] im Zuständigkeitsbereich des japanischen Wirtschaftsministeriums haben am 24. Mai 2017 eine gemeinsame Absichtserklärung zur Batterieforschung unterzeichnet.

Batterien sind zentraler Bestandteil von Elektrofahrzeugen (Elektromobilität) und -werkzeugen. Viele Bereiche, wie zum Beispiel die Logistik, die Unterhaltungselektronik und die Medizintechnik benötigen leistungsfähige Batterien. Die „vorwettbewerbliche Forschung“ [engl. precompetitive research, jp. zenkyōsōteki kenkyū 前競争的研究] und Kooperation auf dem Gebiet der Sekundärzellentechnik umfaßt vor allem den Informationsaustausch und den Austausch von Forschern und sieht die Förderung gemeinschaftlicher Forschungsprojekte zwischen Japan und Deutschland vor. Beide Länder wollen in der Batterieforschung Kräfte bündeln und Synergieeffekte zum beiderseitigen Vorteil kreieren. Projektpartner sind auf japanischer Seite die staatliche Universität Kyoto [Kyoto University, jp. Kyōto Daigaku 京都大学] und auf deutscher Seite die Justus-Liebig-Universität Gießen und das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT) in Pfinztal, Baden-Württemberg. Die ersten Forschungsthemen sind Zink-Sauerstoff-Batterien mit Ionenaustausch-Membran als Post-Lithiumionen-Technologie und kostengünstige Energiespeicher. Weitere gemeinsame Projekte sind geplant.

Zwischen 2010 und 2016 haben bereits vier wissenschaftliche Workshops zur Elektromobilität und zur Energiespeicherung der nächsten Generation stattgefunden. Dadurch haben sich die Beziehungen zwischen dem BMBF und der NEDO und den beteiligten Forschern vertieft. Die vier Workshops fanden 2010 in der NEDO-Zentrale in Kawasaki, 2013 in Münster, 2015 an der Universität Waseda [Waseda University, jp. Waseda Daigaku 早稲田大学] und 2016 in Ulm statt. Ein fünfter wissenschaftlicher Workshop wird im September in Osaka stattfinden und den Start zweier weiterer gemeinsamer Projekte einläuten.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und sein japanisches Pendant, das Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie [Ministry of Education, Culture, Sports, Science and Technology, MEXT, jp. Monbu Kagakushō 文部科学省], sowie die dem MEXT untergeordneten Förderorganisationen Japan Science and Technology Agency [JST, jp. Kagaku Gijutsu Shinkō Kinkō 科学技術振興機構] und die Japan Society for the Promotion of Science [JSPS, jp. Nihon Gakujutsu Shinkōkai 日本学術振興会] arbeiten auf der Grundlage eines Regierungsabkommens über die Zusammenarbeit auf wissenschaftlich-technologischem Gebiet von 1974 seit mehr als vier Jahrzehnten zusammen und tauschen sich regelmäßig aus, um ihre Kooperationen kontinuierlich neu auszurichten und aktuelle Schwerpunkte gemeinsamer Aktivitäten zu bestimmen.

Laut Pressemitteilung hat das BMBF die Batterieforschung in Deutschland seit 2008 mit rund 400 Millionen Euro gefördert und neu ausgerichtet. Deutschland zählt sich mit zur Weltspitze in der Grundlagenforschung bei „Batteriematerialien und -zellsystemen, Leistungselektronik für Batteriemanagementsysteme und Fertigungsprozessen.“ (BMBF-Pressemitteilung 052/2017)

Quellen: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF); japanisches Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie [Ministry of Economy, Trade and Industry, METI, jp. Keizai Sangyōshō 経済産業省, kurz Keisanshō 経産省]; japanische Entwicklungsorganisation für Neue Energien und Industrietechnik [engl. New Energy and Industrial Technology Development Organization, NEDO, jp. Shin Enerugī Sangyō Gijutsu Sōgō Kaihatsu Kikō 新エネルギー・産業技術総合開発機構].