鬼に金棒
Oni ni kanabō
Einem Dämon noch eine Eisenstange geben.
Einem Tiger Flügel verleihen.
Herakles Flügel verleihen.
鬼に金棒
Oni ni kanabō
To give an iron club to a demon who has already supernatural powers.
Adding wings to a tiger.
Adding wings to Herakles.
Anmerkung
Die sprichwörtliche Redensart Oni ni kanabō 鬼に金棒 [Einem Dämon noch eine Eisenstange geben] steht auf der 27. von 48 Karten des traditionellen Iroha-Kartenspiels von Edo (Edo Iroha Karuta), heute Tokyo. Eine synonyme japanische Redensart lautet Tora ni tsubasa 虎に翼 [Einem Tiger Flügel verleihen]. Wenn man in China einen Starken stärkt, sagt man ebenfalls, das sei so, als ob man einem Tiger Flügel verliehe: 如虎添翼 rú hǔ tiān yì. Häufig wird diese Redensart in einem Kontext gebraucht, um zu betonen, dass dieser zusätzliche Vorteil aus der Sicht des Sprechers nicht wünschenswert sei. Der Ausspruch stammt aus dem legalistischen Werk „Meister Han Fei“ [ch. Hán Fēi zǐ 《韓非子》, jp. Kanpishi 『韓非子』] des chinesischen politischen Philosophen Han Fei (ca. 280 bis 233 v.u.Z.).
Geflügelte übernatürliche Wesen sind der griechischen Mythologie keineswegs fremd, aber der für seine Körperkraft und seinen Jähzorn bekannte Herakles (lat. Hercules) musste seine „zwölf Arbeiten“ ohne Flügel bewältigen; neben seiner militärischen und musischen Erziehung und Ausbildung soll er jahrelang mit einer eigenhändig aus einem Ölbaum geschnitzten Keule, einem Schwert von Hermes (lat. Mercurius) sowie Pfeil und Bogen von Apollon (lat. Apollo) unterwegs gewesen sein. Je nachdem, ob man die altgriechisch beseelte Variante oder die modern angehauchte Fassung bevorzugt, würde die europäische Abwandlung „Herakles Flügel verleihen“ auf Japanisch möglicherweise wie folgt lauten: Hērakurēsu ni tsubasa ヘーラクレースに翼 oder Herakuresu ni tsubasa ヘラクレスに翼.