Es gibt kein schlechtes Wetter

「太陽の光は心地よく、雨はさわやかで、風は気持ちをひきしめ、雪は気持ちを活気づける。つまり本当に悪い天気なんてものはない。さまざまな種類のよい天気があるだけなのだ。」 (ジョン・ラスキン、1819年~1900年)
Taiyō no hikari wa kokochiyoku, ame wa sawayaka de, kaze wa kimochi o hikishime, yuki wa kakkizukeru. Tsumari hontō ni warui tenki nante mono wa nai. Samazama na shurui no yoi tenki ga aru dake na no da.
„Sonnenschein ist köstlich, Regen erfrischt, Wind kräftigt, Schnee erheitert. Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur verschiedene Arten von gutem.“ (John Ruskin, 1819–1900)

「太陽の光は心地よく、雨はさわやかで、風は気持ちをひきしめ、雪は気持ちを活気づける。つまり本当に悪い天気なんてものはない。さまざまな種類のよい天気があるだけなのだ。」 (ジョン・ラスキン、1819年~1900年)
Taiyō no hikari wa kokochiyoku, ame wa sawayaka de, kaze wa kimochi o hikishime, yuki wa kakkizukeru. Tsumari hontō ni warui tenki nante mono wa nai. Samazama na shurui no yoi tenki ga aru dake na no da.
“Sunshine is delicious, rain is refreshing, wind braces us up, snow is exhilarating; there is really no such thing as bad weather, only different kinds of good weather.” (John Ruskin, 1819–1900)

Eine Gelegenheit beim Schopfe packen

幸運の女神には後ろ髪はない
Kōun no megami ni wa ushirogami wa nai
Die Glücksgöttin hat keine Haare am Hinterkopf.
Eine verpasste Gelegenheit kommt nicht so schnell wieder.
Eine günstige Gelegenheit kommt nur einmal.

幸運の女神には後ろ髪はない
Kōun no megami ni wa ushirogami wa nai
The goddess of fortune has no hairs at the back part of her head.
Nothing is more expensive than a missed opportunity.
Opportunity only knocks once.

Anmerkung
Die deutsche sprichwörtliche Redensart das Glück oder „eine Gelegenheit beim Schopfe packen“ und die englische Entsprechung „to grasp an opportunity by the forelock“ gehen auf eine altgriechische sinnbildhafte Vorstellung und den religiös-philosophischen Begriff des „Kairos“, des rechten Augenblicks oder des passenden Moments, zurück.

Kairos ist in der griechischen Mythologie die personifizierte Gottheit des richtigen Zeitpunkts unter günstigen Umständen in der gestauchten Zeit und somit das Pendant zu Chronos, dem Gott der messbaren, in gleichbleibendem Tempo fließenden Zeit beziehungsweise der langen Zeiträume.

Kairos besitzt vorn eine lockige, volle Haarpracht und ist am Hinterkopf kahl; man muss ihn also im sprichwörtlichen Sinne beim Schopfe packen, sonst wäre der geflügelte Jüngling für Sterbliche im nächsten Moment uneinholbar und unwiederbringlich verschwunden. Ein Messer und eine Balkenwaage sind weitere mögliche Attribute.

Von der klassischen Periode Griechenlands bis zur europäischen Neuzeit wandelte sich die bildliche Darstellung und die textliche Beschreibung des Kairos auf Marmorkopien, Siegeln und Sarkophagen. Im Laufe der Zeit wurde Kairos durch Attribute des Götterboten Hermes (Flügelschuhe), der Nemesis, der Göttin des gerechten Zorns und der ausgleichenden Gerechtigkeit (Flügelräder), und der griechischen Schicksalsgöttin Tyche (römisch Fortuna), zuständig für die Fügung des Zufalls (Kugel, Flügel), ikonologisch an- und abgereichert.

Im Übergang vom Mittelalter zur frühen Neuzeit wurde Kairos auch als Occasio, eine „günstige Gelegenheit“ [zur Sünde], weiblich personifiziert verbildlicht.

Nach oben ist immer Luft. [2]

上には上がある
Ue ni wa ue ga aru
Über einem hohen Punkt gibt es immer einen höheren.
Es gibt immer einen, der besser ist als Du.
Es gibt immer Luft nach oben.

上には上がある
Ue ni wa ue ga aru
There is always a higher place to reach.
No man so good, but another may be as good as he.
There may be blue and better blue.

Ich bin nicht gescheitert

「私は失敗したことがない。ただ、1万通りの、うまく行かない方法を見つけただけだ。」
(トーマス・エジソン、1847年~1931年)
Watashi wa shippai shita koto ga nai. Tada, ichimandōri no, umaku ikanai hōhō o mitsuketa dake da
“I have not failed. I’ve just found 10,000 ways that won’t work.”
„Ich bin nicht gescheitert. Ich habe nur 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren.“ (Thomas Edison, 1847–1931)

Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen

魚の目に水見えず人の目に空見えず
Uo no me ni mizu miezu hito no me ni sora miezu
Die Augen des Fisches sehen das Wasser nicht, die Augen des Menschen sehen die Luft nicht.
Manchmal übersieht man leicht wesentliche Dinge in Sichtweite.
Ehre und respektiere deine Eltern.
Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.

魚の目に水見えず人の目に空見えず
Uo no me ni mizu miezu hito no me ni sora miezu
The eyes of the fish cannot see the water, the eyes of the human being cannot see the sky.
Sometimes it is easy not to notice the obvious because it is hidden in plain sight.
Honor your parents.
Can’t see the forest/wood for the trees.

Anmerkung
Eine Kurzfassung lautet „Die Augen des Fisches sehen das Wasser nicht.“ [Uo no me ni mizu miezu  「魚の目に水見えず」]. Synonyme sprichwörtliche Redensarten sind „Die Augen des Fisches sehen das Wasser nicht, die Augen des Menschen sehen den Wind nicht.“ [Uo no me ni mizu miezu hito no me ni kaze miezu  「魚の目に水見えず人の目に風見えず」] und „Die Augen des Fisches sehen das Wasser nicht, der Mensch im Schmutz sieht den Staub nicht.“ [Uo suichū ni atte mizu o shirazu hito shinchū ni atte chiri o shirazu  「魚水中にあって水を知らず人塵中にあって塵を知らず」].

Das Leben ist kurz. [4]

人生は風前の灯
Jinsei wa fūzen no tomoshibi
Das Leben ist ein Licht im Winde.
Das Leben ist wie eine Kerze im Wind.
Das Leben ist kurz.

人生は風前の灯
Jinsei wa fūzen no tomoshibi
Life is a candle flickering in the wind.
Life is like a candle in the wind.
Life ist short.

Das Leben ist ein Versuch.

物は試し
Mono wa tameshi
Du weißt nie, was du kannst, wenn du es nicht ausprobierst.
Erfahrung macht klug.
Probieren geht über Studieren.
Das Leben ist ein Versuch.

物は試し
Mono wa tameshi
You never know what you can do till you try.
There is nothing like trying.
Let’s give it a try; we may have a chance.
The proof of the pudding is in the eating.

Das Leben ist kurz. [3]

有為転変は世の習い
Ui tenpen wa yo no narai
Alle weltlichen Dinge sind vergänglich.
Das Leben ist kurz.

有為転変は世の習い
Ui tenpen wa yo no narai
All worldly things are transitory.
Life is short.

Anmerkung
Diese sprichwörtliche Redensart wird in Japan dem Buddhismus zugeschrieben. Eine synonyme Variante lautet Ui tenpen no yo no narai  「有為転変の世の習い」. Eine kürzere Variante ist das Vier-Schriftzeichen-Kompositum Ui tenpen  「有為転変」.

Es geht immer weiter.

明日は明日の風が吹く
Ashita wa ashita no kaze ga fuku
Morgen weht der Wind von Morgen.
„Et kütt wie et kütt.“
[Artikel 2 des Rheinischen Grundgesetzes]
Sorge Dich nicht um morgen.
Lebe in der Gegenwart.
Es geht immer weiter.

明日は明日の風が吹く
Ashita wa ashita no kaze ga fuku
Tomorrow blows tomorrow’s wind.
Let the morn come and the meat with it.

Halbes Leid und doppelte Freude

旅は道連れ世は情け
Tabi wa michizure yo wa nasake
Auf Reisen wie im Leben sollte man einen Gefährten haben.
Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Geteilte Freude ist doppelte Freude.

旅は道連れ世は情け
Tabi wa michizure yo wa nasake
No road is long with good company.
A sorrow shared is a sorrow halved.
A joy that’s shared is a joy made double.

Anmerkung
Dieses Sprichwort steht auf der 16. von 48 Karten des traditionellen Iroha-Kartenspiels von Edo (Edo Iroha Karuta), heute Tokyo.