Ein Unglück kommt selten allein. [1]

「悪いことは重なる」
Warui koto wa kasanaru
Unglück, Pech und Unfälle fallen gern zusammen.
Unglück tritt nicht selten gehäuft auf.
Nach einem Mißgeschick kommt fast immer auch ein zweites Mißgeschick.
Das Elend kommt öfters auf drei Tage zu Besuch und bleibt gleich für hundert Jahre da.
„Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech hinzu.“ (Jürgen Wegmann)
Ein Unglück kommt selten allein.

「悪いことは重なる」
Warui koto wa kasanaru
Misfortune seldom comes alone.
Misfortune never comes alone.
Misfortunes never come singly.
Troubles never come singly.
When it rains, it pours.
It never rains but it pours.

Alles, was schiefgehen kann

「失敗する可能性のあるものは、失敗する。」(マーフィーの法則)
Shippai suru kanōsei no aru mono wa, shippai suru.
“Anything that can go wrong will go wrong.” (Murphy’s Law)
„Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“ (Murphys Gesetz)

Eine Gelegenheit beim Schopfe packen

幸運の女神には後ろ髪はない
Kōun no megami ni wa ushirogami wa nai
Die Glücksgöttin hat keine Haare am Hinterkopf.
Eine verpasste Gelegenheit kommt nicht so schnell wieder.
Eine günstige Gelegenheit kommt nur einmal.

幸運の女神には後ろ髪はない
Kōun no megami ni wa ushirogami wa nai
The goddess of fortune has no hairs at the back part of her head.
Nothing is more expensive than a missed opportunity.
Opportunity only knocks once.

Anmerkung
Die deutsche sprichwörtliche Redensart das Glück oder „eine Gelegenheit beim Schopfe packen“ und die englische Entsprechung „to grasp an opportunity by the forelock“ gehen auf eine altgriechische sinnbildhafte Vorstellung und den religiös-philosophischen Begriff des „Kairos“, des rechten Augenblicks oder des passenden Moments, zurück.

Kairos ist in der griechischen Mythologie die personifizierte Gottheit des richtigen Zeitpunkts unter günstigen Umständen in der gestauchten Zeit und somit das Pendant zu Chronos, dem Gott der messbaren, in gleichbleibendem Tempo fließenden Zeit beziehungsweise der langen Zeiträume.

Kairos besitzt vorn eine lockige, volle Haarpracht und ist am Hinterkopf kahl; man muss ihn also im sprichwörtlichen Sinne beim Schopfe packen, sonst wäre der geflügelte Jüngling für Sterbliche im nächsten Moment uneinholbar und unwiederbringlich verschwunden. Ein Messer und eine Balkenwaage sind weitere mögliche Attribute.

Von der klassischen Periode Griechenlands bis zur europäischen Neuzeit wandelte sich die bildliche Darstellung und die textliche Beschreibung des Kairos auf Marmorkopien, Siegeln und Sarkophagen. Im Laufe der Zeit wurde Kairos durch Attribute des Götterboten Hermes (Flügelschuhe), der Nemesis, der Göttin des gerechten Zorns und der ausgleichenden Gerechtigkeit (Flügelräder), und der griechischen Schicksalsgöttin Tyche (römisch Fortuna), zuständig für die Fügung des Zufalls (Kugel, Flügel), ikonologisch an- und abgereichert.

Im Übergang vom Mittelalter zur frühen Neuzeit wurde Kairos auch als Occasio, eine „günstige Gelegenheit“ [zur Sünde], weiblich personifiziert verbildlicht.

Shit happens! [3]

「まぁしゃあない!」[関西弁]
Mā shā nai [Kansai-Dialekt]
Wat mut, dat mut. [plattd.]
Ach, das ist nicht zu ändern.
Da kann man nichts machen, so etwas passiert.

「まぁしゃあない!」[関西弁]
Mā shā nai [Kansai-Dialekt]
It can’t be helped.
That can’t be helped.
Shit happens! [vulg.]

Shit happens [2]

「ついてないこともあるさ!」
Tsuite nai koto mo aru sa
Manchmal hat man einfach Pech!
Dumm gelaufen!

「ついてないこともあるさ!」
Tsuite nai koto mo aru sa
Hard luck!
Shit happens! [vulg.]

Shit happens [1]

「仕方がない、そういうこともあるさ!」
Shikata ga nai, sō iu koto mo aru sa
Da kann man nichts machen, so etwas kommt vor.
Scheiße passiert. [vulg.]

「仕方がない、そういうこともあるさ!」
Shikata ga nai, sō iu koto mo aru sa
It can’t be helped, these things happen.
Shit happens. [vulg.]

Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. [6]

売り言葉に買い言葉
Urikotoba ni kaikotoba
Auf die Rede des Verkäufers die Rede des Käufers. [i.ü.S.]
Ein (boshaftes) Wort gibt das andere.
Rede und Gegenrede werden immer heftiger.
Gemeinen Worten folgen gehässige Äußerungen.
Wie man sich bettet, so liegt man.
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

売り言葉に買い言葉
Urikotoba ni kaikotoba
One ill word asks another.
One word led to another.
As you make your bed, so you must lie on it.
What goes around, comes around.

Anmerkung
Der Begriff „verkaufen“ [uru 売る] wird in dieser sprichwörtlichen Redensart im Sinne von bewußt und absichtsvoll „einen Streit anfangen“ [kenka o shikakeru 喧嘩を仕掛ける] verwendet. Es handelt sich um ein Gleichnis für eine vergleichsweise ähnlich grobe Antwort auf die rücksichtslosen Worte des Kommunikationspartners. Als realistisches Anwendungsbeispiel im Alltag ist eine Entschuldigung am Morgen nach einem Streit am Vortag zwischen Eheleuten gut vorstellbar, etwa im Sinne von „Gestern hat sich die Sache hochgeschaukelt, ich hab’s nicht so gemeint. Verzeih mir bitte.“:   【用例】  「昨日のは売り言葉に買い言葉というやつで、本心じゃなかったんだ。どうか許しておくれよ。」

Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. [5]

自縄自縛
jijō jibaku
Sich mit dem eigenen Seil fesseln.
In die eigene Falle tappen.
Verlust der Freiheit durch eigene Schuld.
Sich durch eigene Worte und Taten bewegungsunfähig machen.
Der Vogelfänger verfängt sich im eigenen Netz.
Wie man sich bettet, so liegt man.
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

自縄自縛
jijō jibaku
To tie yourself up with your own rope.
To truss oneself up with one’s own rope.
To be caught in one’s own trap.
To lose one’s freedom of action as a result of one’s own actions.
The fowler is caught in his own net.
As you make your bed, so you must lie on it.
What goes around, comes around.