「手は手を洗う」
Te wa te o arau
Manus manum lavat. [Epicharmos (540–460 v.u.Z.), übersetzt von Seneca (ca. 1 v.u.Z. bis 65 n.u.Z.)]
One hand washes the other.
Eine Hand wäscht die andere.
Zu spät
屁を放って尻窄める
He o hitte shiri tsubomeru
Den Anus nach einem Flatus zukneifen.
Den After zukneifen, nachdem ein Darmwind entwichen ist.
Es ist zu spät einen Anker zu werfen, wenn das Schiff einen Felsen gerammt hat.
Hilfe nach dem Kriege.
Der Arzt kommt zu spät, wenn der Kranke tot ist.
屁を放って尻窄める
He o hitte shiri tsubomeru
To try to close the anus after breaking the wind.
It is too late to cast an anchor when the ship is on the rocks.
Post bellum auxilium.
Aid after the war.
After death comes the physician.
Anmerkung
Dieses Sprichwort steht auf der 6. von 48 Karten des traditionellen japanischen Iroha-Kartenspiels von Edo (Edo Iroha Karuta), heute Tokyo. Ein modernes Anwendungsbeispiel: 「今頃になってどんな言い訳をしても、屁をひって尻窄めだよ」 Imagoro ni natte donna iiwake o shite mo, he o hitte shiri tsubome da yo. Wörtlich etwa: „Selbst wenn du dich jetzt entschuldigen würdest, wäre das wie das Zukneifen des Anus nach der rektalen Emission eines Flatus incarceratus.“ Mit anderen Worten: „Jetzt kommt jede Entschuldigung zu spät.“
Gute Medizin schmeckt bitter.
「良薬は口に苦し」
Ryōyaku wa kuchi ni nigashi
Was bitter dem Mund, ist dem Magen gesund.
Nützliche Kritik ist oft bitter.
Gute Medizin schmeckt bitter.
「良薬は口に苦し」
Ryōyaku wa kuchi ni nigashi
Good medicine tastes bitter.
Criticism is always a bitter pill to swallow.
Advice when most needed is last heeded.
Anmerkung
Diese sprichwörtliche Redensart geht auf den chinesischen Gelehrten Konfuzius (ca. 551 v.u.Z. bis ca. 479 v.u.Z.) zurück und stammt ursprünglich aus einer Sammlung von geflügelten Worten mit dem Titel Kǒngzǐ Jiāyǔ [Langzeichen 孔子家語, Kurzzeichen 孔子家语, jp. Kōshi Kego 孔子家語], die als Ergänzung zum Lún Yǔ [Langzeichen 論語, Kurzzeichen 论语, jp. Rongo 論語, dt „Gespräche des Konfuzius“, „Analekten des Konfuzius“ oder auch „Gesammelte Aussprüche des Konfuzius“] verfaßt wurde.
Unter den Geschmacksrichtungen der chinesischen Medizin gibt es neben bitter auch süß, salzig, sauer und beißend-gallebitter. Das Sprichwort wird häufig im übertragenen Sinn verwendet. In der modernen chinesischen Gegenwartssprache wird es nach wie vor benutzt [ch. liángyào kǔkǒu, Langzeichen 良藥苦口, Kurzzeichen 良药苦口] und gehört nicht nur zum Standardvokabular von Apothekern, sondern auch von Lehrern zahlreicher Sportarten, die der Theorie anhängen, dass zu (Höchst-) Leistungen nicht nur Schweiß, sondern unbedingt auch Schmerz und Tränen dazugehören müssen.
In Japan steht der Ausspruch auch auf der 17. von 48 Karten des traditionellen japanischen Iroha-Kartenspiels von Edo (Edo Iroha Karuta), heute Tokyo.
Der Himmel hilft denen, die sich selbst helfen.
天は自ら助くる者を助く
Ten wa mizukara tasukuru mono o tasuku
Der Himmel hilft denen, die sich selbst helfen.
Gott hilft denen, die sich selbst helfen.
»Gott hilft gerne den stärksten Bataillonen.«
(Friedrich II., Friedrich der Große oder im Volksmund auch der »Alte Fritz«, 1712–1786)
天は自ら助くる者を助く
Ten wa mizukara tasukuru mono o tasuku
Heaven helps those who help themselves.
God helps those who help themselves.
“God is always with the strongest battalions.”
(Frederick II, Frederick The Great, affectionately nicknamed “Old Fritz”, 1712–1786)