Goldene Regel [1]

「他人にしてもらいたいと思うような行為をせよ」
Tanin ni shite moraitai to omou yō na kōi o seyo
Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.
Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.

「他人にしてもらいたいと思うような行為をせよ」
Tanin ni shite moraitai to omou yō na kōi o seyo
One should treat others as one would like others to treat oneself.
One should not treat others in ways that one would not like to be treated.

Anmerkung
Für Europäer war die „Goldene Regel“ kein Reim und stammte aus der Bibel, nämlich aus der Bergpredigt von Jesus (Evangelium des Matthäus, Kapitel 7, Vers 12). Die Herkunft des ethischen und philosophischen Gehalts der Goldenen Regel (lat. regula aurea) wird tatsächlich einer Reihe von Autoren und philosophischen Richtungen aus unterschiedlichen Erdregionen zugeschrieben. Einer davon ist ein chinesischer Gelehrter. Konfuzius (ca. 551 v.u.Z. bis ca. 479 v.u.Z.), im chinesischen Original 孔子 [Kǒngzǐ, etwa „Meister Kong“, jp. Kōshi], führte den Eigennamen Kǒng Qiū 孔丘 und besaß zwei Nachnamen, von denen 子 [Zi] die Ahnenlinie und 孔 [Kong] den Familienzweig markierte. Möglicherweise wurde er von seinen Schülern schlicht mit 子 [Zi, etwa „Meister“] angesprochen. In der Literatur tauchen zahlreiche Namen und Titel auf, die ihm häufig posthum verliehen wurden. Die von europäischen Missionaren wie dem italienischen Jesuiten Matteo Ricci (1552–1610) später verbreitete latinisierte Form „Confucius“ stammt von der honorativen Bezeichnung Kǒng Fūzǐ [孔夫子, etwa „Großmeister Kong“]. Seine Fassung der Goldenen Regel stammt aus Kapitel 15, Vers 23 des Lún Yǔ 論語 [Kurzzeichen 论语, deutsch „Gespräche des Konfuzius“, „Analekten des Konfuzius“ oder auch „Gesammelte Aussprüche des Konfuzius“], einem Klassiker der konfuzianischen Literatur:

「己所不欲,勿施於人」
jǐ suǒ bú yù, wù shī yú rén
»Was du selbst nicht wünschest, tu nicht an andern.«
(Übersetzung Richard Wilhelm)

Gut Ding will Weile haben.

待てば海路の日和あり
Mateba kairo no hiyori ari
Wenn man geduldig wartet, wird das Wetter auf der Meeresstraße gut.
Mit Geduld und Zeit kommt man weit.
Gut Ding will Weile haben.

待てば海路の日和あり
Mateba kairo no hiyori ari
If you wait, good weather will come for your sea journey.
Good things come to those who wait.
Everything comes to him who waits.

Was du nicht willst, das man dir tu [1]

「己の欲せざる所は人に施す勿れ」
Onore no hossezaru tokoro wa hito ni hodokusu nakare
Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.
Was du nicht willst, das man dir tut, das füge auch keinem anderen zu.
Was du nicht willst, das man dir tu, das füg’ auch keinem andern zu.

「己の欲せざる所は人に施す勿れ」
Onore no hossezaru tokoro wa hito ni hodokusu nakare
One should treat others as one would like others to treat oneself.
One should not treat others in ways that one would not like to be treated.
Don’t do to others that you will not have them do to you.

Anmerkung
Lange vor dem nach unserer Zeitrechnung kanonisierten Satz „Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch.“ (Evangelium nach Matthäus, Kapitel 7, Vers 12) hat der chinesische Gelehrte Konfuzius [ch. Kǒng Fūzǐ 孔夫子, jp. Kōfūshi, honorativ etwa „Großmeister Kong“, kurz Kongzi 孔子, ch. Kǒngzǐ, jp. Kōshi, von seinen Schülern wurde er möglicherweise schlicht mit Zi 子 = „Meister“ angesprochen (ca. 551 bis ca. 479 v.u.Z.)] den ethischen und philosophischen Gehalt der späteren „Goldenen Regel“ [lat. regula aurea, jp. ōgonritsu 黄金律, ch. huángjīn dìnglǜ 黄金定律] formuliert, wie er durch das Lun Yu [ch. Lún Yǔ, Langzeichen 論語, Kurzzeichen 论语, jp. Rongo, dt. „Gespräche des Konfuzius“, „Analekten des Konfuzius“ oder auch „Gesammelte Aussprüche des Konfuzius“] tradiert wurde.

Der Überlieferung nach fragte einer der zehn Hauptschüler des Konfuzius, Zhong Gong [ch. Zhòng Gōng 仲弓, jp. Chūkyū, geb. 522 v.u.Z., Todesjahr unsicher, auch bekannt als Ran Yong], den Meister nach dem tieferen Kern von Menschlichkeit beziehungsweise Humanitas [仁, ch. rén, jp. jin], kurz nach derjenigen Tugend, der man ein Leben lang folgen sollte, und bekam als Antwort die oben- beziehungsweise untengenannte sprichwörtliche Mischung aus Barmherzigkeit, Edelmut, Güte, Wohltätigkeit und golden-mittiger Ausgeglichenheit.

「己所不欲,勿施于人」    [Festlandchina, Singapur, Malaysia]
「己所不欲,勿施於人」    [Taiwan, Hong Kong, Macau]
jǐ suǒ bú yù, wù shī yú rén
»Was du selbst nicht wünschest, tu nicht an andern.«
(Lun Yu, Kapitel 15, Vers 23, Übersetzung Richard Wilhelm)

Achte auf Deine Gedanken, …!

思考に気をつけなさい。それはいつか言葉になるから。
Shikō ni ki o tsukenasai. Sore wa itsuka kotoba ni naru kara.
Be wary of your thoughts, for they become your words.
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Worte.

言葉に気をつけなさい。それはいつか行動になるから。
Kotoba ni ki o tsukenasai. Sore wa itsuka kōdō ni naru kara.
Be wary of your words, for they become your actions.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Deine Handlungen.

行動に気をつけなさい。それはいつか習慣になるから。
Kōdō ni ki o tsukenaisai. Sore wa itsuka shūkan ni naru kara.
Be wary of your actions, for they become your habits.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Deine Gewohnheiten.

習慣に気をつけなさい。それはいつか性格になるから。
Shūkan ni ki o tsukenaisai. Sore wa itsuka seikaku ni naru kara
Be wary of your habits, for they determine your character.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.

性格に気をつけなさい。それはいつか、あなたの運命になるから。
Seikaku ni ki o tsukenaisai. Sore wa itsuka anata no unmei ni naru kara.
Be wary of your character, for it determines your destiny.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Anmerkung
Der Text wird je nach Quelle unter anderem indischen (Gandhi), babylonischen (Codex Hammurabi), osmanischen (Mutter Teresa), chinesischen (Laozi) und europäischen Autoren (Goethe) zugeschrieben. Manche Texte brauchen im Zweifel keinen zweifelsfrei ermittelten Verfasser, um sie goutieren zu können. Eine moderne chinesische Fassung kursiert auch in chinesischen Blogs, aber interessanterweise als Übersetzung aus dem Englischen.

“当心你的思想,因为它们会成为语言;
dāngxīn nǐ de sīxiǎng, yīnwèi tāmen huì chéngwéi yǔyán;
当心你的语言,因为它们会成为行动;
dāngxīn nǐ de yǔyán, yīnwèi tāmen huì chéngwéi xíngdòng;
当心你的行动,因为它们会成为习惯;
dāngxīn nǐ de xíngdòng, yīnwèi tāmen huì chéngwéi xíguàn;
当心你的习惯,因为它们会成为性格;
dāngxīn nǐ de xíguàn, yīnwèi tāmen huì chéngwéi xìnggé;
当心你的性格,因为它会成为命运。”
dāngxīn nǐ de xìnggé, yīnwèi tāmen huì chéngwéi mìngyùn.

Alles wandelt sich.

万物は流転する
Banbutsu wa ruten suru
Alles fließt.
Alles wandelt sich.
パンタレイ 【panta rhei】
πάντα ῥεῖ [Panta rhei] (Heraklit von Ephesos)

万物は流転する
Banbutsu wa ruten suru
Everything flows.
Everything flows and nothing stays.
Everything changes and nothing stands still.
Cuncta fluunt (Heraclitus Ephesius)

Anmerkung
Als Synonym wird auf Japanisch auch 「万物流転」 (banbutsu ruten) benutzt, ein Vier-Schriftzeichen-Kompositum (yojijukugo 四字熟語).

Mit Geduld und Zeit kommt man weit.

待てば海路の日和あり
Mateba kairo no hiyori ari
Wenn man geduldig wartet, wird das Wetter auf der Meeresstraße gut.
Was lange währt, wird endlich gut.
Mit Geduld und Zeit kommt man weit.

待てば海路の日和あり
Mateba kairo no hiyori ari
If you wait, good weather will come for your sea journey.
Good things come to those who wait.
Everything comes to him who waits.