Was du heute kannst besorgen

今日の一針、明日の十針
Kyō no hitohari, ashita no tohari
Ein Stich heute erspart dir zehn morgen.
A stitch in time saves nine.
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

Anmerkung
Im englischen Sprachraum mag das Sprichwort aufgekommen sein, um auszudrücken, dass man ein Löchlein in seiner Kleidung mit einer Nähnadel möglichst zeitnah ausbessern sollte; dann kann man es möglicherweise noch mit wenig Aufwand ausbessern. Wartet man jedoch bis es größer wird, hat man schließlich viel mehr Arbeit damit. Für „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“ benutzt man im Chinesischen zum Beispiel den folgenden idiomatischen Ausdruck: 今日​事,今日​毕|今日​事,今日​畢 [Jīnrì shì, jīnrì bì]. Im Deutschen wurde und wird nicht nur in religiös angehauchten Texten nicht selten Martin Luther zitiert: „Die lange Bank ist des Teufels liebstes Möbelstück.“

Gott steckt im Detail.

神は細部に宿る
Kami wa saibu ni yadoru
Deus in singulis rebus iacet.
Dieu est dans les détails.
God is in the details.
Gott steckt im Detail.

神は詳細に棲んでいる
Kami wa shōsai ni sunde iru
Deus in singulis rebus iacet.
Le bon Dieu est dans le détail.
The good God/Lord is in the detail.
Der liebe Gott steckt im Detail.

Anmerkung
Dieser in verschiedenen Variationen und Zusammenhängen benutzte Aphorismus mahnt im Kontext seines Gebrauchs in aller Regel daran, genau hinzuschauen und gut zu prüfen, ob die geforderte Präzision bei allen Beteiligten und in allen Punkten stimmt. Seine ursprüngliche Quelle ist ungeklärt. Häufig wird er wahlweise dem Schriftsteller Gustave Flaubert (1821–1880), dem Architekten Ludwig Mies van der Rohe (1886–1969) und/oder dem Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler Aby Warburg (1866–1929) zugeschrieben. Das von John Bartlett (1820–1905) erstellte und erstmals im Jahr 1855 erschienene Werk Familiar Quotations bezeichnet die Autorenschaft dieses Sinnspruches in der 18. Auflage von 2012 als anonym.