Die Katze lässt das Mausen nicht. [2]

「三つ子の魂百まで」
Mitsugo no tamashii hyaku made
Der Geist eines dreijährigen Kindes wandelt sich bis zum Zentenarium nicht.
Art lässt nicht von Art.
Die Katze lässt das Mausen nicht.

「三つ子の魂百まで」
Mitsugo no tamashii hyaku made
The spirit of a three year old lasts a hundred years.
The leopard cannot change his spots.
The Child is father of the Man.

Anmerkung
Zugegebenermaßen lassen sich Laster nicht leicht ablegen. Die synonyme japanische sprichwörtliche Redensart 「噛む馬はしまいまで噛む」 Kamu uma wa shimai made kamu bedeutet in etwa „Ein bissiger Gaul bleibt bis zuletzt ein bissiger Gaul.“ und entspricht in etwa auch den älteren deutschen Redensarten „Die Katze lässt das Mausen nicht.“ und „Die Krähe läßt ihr Hüpfen nicht.“ Horaz soll gesagt haben: „Du kannst die Natur mit der Mistgabel vertreiben, trotzdem wird sie immer wieder kommen!“ [Naturam expelles furca, tamen usque re-curret!] Seneca soll ihm später bedeutungsschwer beigepflichtet haben: „Es ist freilich schwierig, seinen Charakter zu ändern.“ [Naturam quidem mutare difficile est.]

Die Zeile The Child is father of the Man stammt aus dem Gedicht My Heart Leaps Up When I Behold; Or, The Rainbow von William Wordsworth (1770–1850) aus dem Jahr 1802. Es wurde erstmals im Jahr 1807 veröffentlicht und wird hier zitiert nach dem von William Angus Knight (1836–1916) herausgegebenen Werk The Poetical Works of William Wordsworth (1882, Bd. 2, S. 260).

My Heart Leaps Up When I Behold;
Or, The Rainbow.
Compiled March 26, 1802. — Published 1807.
[Written at Town-end, Grasmere.]

My heart leaps up when I behold
        A rainbow in the sky:
So was it when my life began;
So is it now I am a man;
So be it when I shall grow old,
        Or let me die!
The Child is father of the Man;
And I could wish my days to be
Bound each to each by natural piety.

Quelle: William Knight (1882): The Poetical Works of William Wordsworth. Edited by William Knight, LL. D., Professor of Moral Philosophy, St. Andrews. Volume Second. Edinburgh: William Paterson. MDCCCLXXXII, S. 260.